Monatsrückblick März, April & Mai aka Frühling 2023: Träume in Aktion

Der Frühling 2023 war geprägt von Abenteuern, Veränderungen und bedeutenden Momenten. Von unserer Sternreise nach Thailand über unsere neue Home-Base in Deutschland bis zu tiefgreifenden Erfahrungen im Tanztheater und Erkenntnissen im Blog-Business – dieser Rückblick gibt Einblick in meine Erlebnisse.

Unsere zweimonatige Sternreise nach Thailand

Wenn ich versuche, Worte für unsere Zeit in Thailand zu finden, spüre ich eine gewisse Sprachlosigkeit in mir. Ich bin immer noch erfüllt von so viel Dankbarkeit, dass ich diese Reise erleben durfte. Es war die erste Reise ihrer Art für uns – eine Sternreise an einen anderen Ort der Welt, an dem wir für mehrere Wochen leben und arbeiten durften. 

Für die ersten paar Tage unserer Reise hatte ich anlässlich meines Geburtstags eine Unterkunft direkt am Strand gebucht. Niemals hätten wir erwartet, dass dieser Strand unser Lieblingsstrand werden würde.

Von dieser Unterkunft aus ging es ins Kontrastprogramm: eine Unterkunft mit schönem Urin-Duft im Bad, dafür aber für ganz wenige Bucks pro Tag. Um ehrlich zu sein, die Unterkunft an sich war völlig okay, wäre nur die Toilette besser gepflegt worden. 

Nach ein paar Tagen entschieden wir uns, anlässlich Dave’s Geburtstag die 2,5h-entfernte Insel Phuket – Thailand’s bekannteste Insel – für ein paar Tage zu besuchen. Dort gab es Dinge, die es in der Nähe Krabi’s nicht gab, wie eine Boulderhalle, eine kleine Tanzszene oder größere Einkaufshallen. Dave entdeckte zufällig eine Unterkunft, die sich als ein kleines Paradies herausstellen sollte. Der Strand war zwar mehrere Kilometer entfernt, aber diese Unterkunft strahlte vor liebevollen Details. Schönheit pur. Der Gegenpol hierzu war der Straßenverkehr, der mich in Angst und Schrecken versetzte. 

Nach diesen ersten drei Wochen der Orientierung wollten wir zur Ruhe kommen und uns für eine Location entscheiden. Für mich war klar, dass ich mich aufgrund der größeren Ruhe in Khlong Muang bei Krabi wohler fühlte, und nach unserem Trip nach Phuket fühlte Dave dasselbe. Wir fanden eine kleine, einfache Unterkunft, die für unsere Bedürfnisse genau passend war. Ruhe, in der Nähe des Strands, wenige Kilometer zum Kletterfels, mein Lieblingsinder in der Nähe und die liebste Masseurin. Highlight am Anfang dieser letzten fünf Wochen war der spontane Besuch der Freundin meines Bruders mit zwei ihrer Freundinnen für ein paar Tage. Was für eine wunderbare Überraschung fernab von zu Hause.

Bootsausflug mit unseren Besuchern aus der Heimat <3

Was ist die Essenz an Erfahrung aus unserer Reise für mich? Ich liebe das Meer, aber ich idealisiere es nicht mehr. Ich liebe die Ruhe, schätze aber auch gewisse Möglichkeiten, die es in der Nähe größerer Städte gibt (z.B. einen neuen Stift fürs iPad kaufen oder einen kaputten Akku im Laptop tauschen zu können, ohne dafür 5h reisen zu müssen). Ich liebe neue Orte, genieße aber auch die Vertrautheit der Heimat. „Ich muss weg“ wich „Ich kann weg“. Das Leben geht überall weiter und wir haben nicht plötzlich mehr Zeit. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Und wir schaffen es, zum Teil sogar vor den uns Vertrautesten zu verstecken, was wirklich alles in uns lebt. Ich habe in den letzten Jahren zu wenig gelesen. Wir müssen mit unserer menschlichen Natur leben, nicht gegen sie. „Ich kenn mich doch“ ist etwas ganz anderes als die in uns wirkenden Kräfte wirklich zu verstehen. Die Welt und wir selbst brauchen nicht zwingend Träume und Visionen. Was wir aber brauchen ist ein Gefühl von Sinnhaftigkeit. Ich muss keine Schritte vorhersehen können, sondern nur den nächsten Babyschritt, der vor mir liegt, gehen. Ich darf diese Babyschritte auch genießen. 

Kizheart, wie es lacht und lebt

Während unseres Auslandsaufenthaltes übernahmen vier unserer langjährigen Schüler:innen aus unserem fortgeschrittenen Kurs den Unterricht in Neu-Ulm. Dave und ich entwickelten die grobe Struktur mit Freiheit für die eigene Umsetzung bzw. eigene Ideen. Dieses Projekt zeigte uns, dass es möglich ist, auch mal aus der Reihe zu tanzen, während dabei bereichernde Erfahrungen für alle entstehen können.

Nachdem wir zurück waren, veränderten Dave und ich das Kurssystem ein wenig. Den Mittelstufe-Kurs machten wir zum Fortgeschritten-Kurs und den Fortgeschritten-Kurs zum Master-Kurs während wir einen neuen Mittelstufe-Kurs eröffneten. Das Level des alten Mittelstufe-Kurses hatte sich im Laufe der Zeit stark erhöht, da während Corona wenig neue Schüler:innen hinzukamen und so kaum merklich das Level immer mehr anstieg. 

Last but not least hatte ich während der Tanztheaterproben im Austausch mit anderen Darstellerinnen die Erkenntnis, dass die Basic Kiz Steps auch eine wunderbare Basis für Solo-Tanz bieten, da es für mich universelle Grundschritte sind. Mir war das auf eine Weise auch davor bewusst, aber nicht so glasklar wie seit diesen Gesprächen. Mir macht es immer wieder so viel Freude, solche kleinen Zusammenhänge zu sehen. 

Roxy, wir kommen!

Nach den ersten zwei Aufführungen der „Scheinriesin – Meine Depression wollte auf die Bühne“ war es vorerst vorbei. Aber es sollte nicht lange dauern, bis Mona einen Folgetermin festlegte, doch diesmal in einer doppelt so großen Halle: das Roxy in Ulm. Für uns war klar, dass wir nochmal mitmachen würden, obwohl ich immer noch am Verdauen der ersten Erfahrungen war. Wir entschieden, dass wir diese dritte Show zum Anlass für weitere Entwicklung nehmen wollten und so arbeiteten wir enger mit Christian, dem Choreographen der meisten Tanznummern, zusammen. Zu sagen, dass diese Reise herausfordernd war, wäre eine Untertreibung. Es hat psychisch alles von mir gefordert. Es ist das Eine, das Tanzen unendlich für sich selbst zu genießen und es mit Menschen, die in unseren Kursen und Privatstunden da sind, zu teilen. Und es ist das Andere sich vor ca. 500 Menschen zu zeigen und im Rahmen von Choreographien mit all seinen noch entwicklungsfähigen Aspekten in Berührung zu kommen.

Auch, wenn es mehr als anstrengend war, hat sich diese Reise gelohnt. Wir wussten nicht, welche Erfahrung die Aufführung tatsächlich mit sich bringen würde, aber was wir bis dahin für uns lernten, war schon all der Mühe wert. Ich hatte wahnsinnige Angst vor dem großen Tag der Show. Doch an diesem Tag wandelte sich plötzlich all die Anspannung in eine gewisse Freude um, mit all den wunderbaren Menschen, nochmal auf der Bühne zu stehen und ein so sensibles Thema darzustellen. Ich fühlte statt totaler Enge mehr Weite in mir und konnte mich für diesen Moment und diese Erfahrung öffnen. Und siehe da, das Gefühl bei diesem Auftritt hätte nicht weiter vom Gefühl bei den ersten beiden Auftritten entfernt sein können. Ich durfte eine ganz neue Erfahrung machen. Eine Erfahrung geprägt von mehr Sicherheit in mir. Hierfür bin ich unendlich dankbar. Danke, dass ich ein Teil der „Scheinriesin“ sein durfte und mich auch meinen eigenen Scheinriesen stellen durfte. 

Trailer für die Vorführung im Roxy aus der ersten Aufführung in Weißenhorn

Ankommen

Nach unserer Heimkehr aus Thailand ging es direkt in unsere neue Home-Base. Wir wussten nicht, wie es sich in unserem neuen Zuhause für uns anfühlen würde. Wir besaßen deutlich weniger, wohnten plötzlich ländlicher und nicht mehr nur zu zweit, sondern mit Teilen meiner Familie. 

Wegen des Tanztheaterprojektes hatten wir zunächst gar nicht so den freien Kopf, um uns wirklich einzurichten. Es war soweit alles Wichtige da, was wir brauchten, aber gepaart mit Chaos. Wir entschieden uns, diesen Zustand zu tolerieren, bis wir uns nach der Tanztheater-Aufführung Ende Mai wirklich gut darum kümmern könnten. Trotz des Chaos war das Weniger an Hab und Gut schon als sehr befreiend wahrzunehmen. Die Aufgabe, die noch vor uns lag, war kein intensives Ausmisten mehr, sondern ein Sortieren und Gestalten. 

Das ländlichere Leben sollte sich als absolute Wohltat für uns erweisen. Ja, der Katzensprung in die Stadt wäre manchmal praktisch, aber die Natur, die uns in unserem neuen zu Hause umgibt, ist unbezahlbar. In unserer alten Wohnung waren wir ursprünglich auch von großen Wiesen und einem Bach in der Nähe umgeben, worauf wir von unserem Balkon aus blicken konnten. Wir genossen es immer sehr, dort spazieren zu gehen. Doch seit einem Jahr waren wir von einer Großbaustelle mit hohem Lärmpegel umgeben, da das ganze Gebiet als Neubaugebiet erschlossen wird. In unserem jetzigen Zuhause ist der Ausblick zwar nicht mehr so weitläufig, aber wir haben statt eines Balkons eine Terrasse mit direktem Gartenzugang. Niemals hätte ich gedacht, wie bereichernd das sein könnte. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Ort gerade mein Zuhause nennen darf. 

Das WG-Leben nahm von Anfang an volle Fahrt auf. Plötzlich war immer jemand um einen herum, mit dem man kurz quatschen, was kochen oder machen konnte. Und schneller als man schauen konnte, verging dann zum Teil die Zeit. Es dauerte ein wenig, eine gute Balance aus Rückzug und Kontakt auszuloten. Aber sobald dies klarer war, fühlte es sich stimmig an. Es gab für mich eine Zeit, in der es wichtig war, mein ganz eigenes Reich zu haben. Aktuell genieße ich aber das WG-Leben zum ersten Mal in meinem Leben.

Meine stillen Triumphe im Blog-Business

Nachdem ich seit Ende letzten Jahres eine Blog-Pause hatte, ging ich in Thailand zurück auf den Blog-Pfad. Ich machte mich allerdings nicht ans Schreiben, sondern arbeitete an Aspekten im Hintergrund. Ich zog zu einem neuen Host um und nach einem halben Jahr Entwickeln verschiedenster Ideen kam urplötzlich die erste, mich wirklich zu Tränen rührende, Idee für meinen Claim zu mir geflogen: „In love with my body“. Ich würde gerne schon hier erzählen, was dieser Claim für mich bedeutet, aber ich brauche noch mehr Zeit, um die passenden Worte zu finden. Was (mir) dieser Claim bedeutet, werde ich also in einem eigenen Blogartikel erzählen. 

Zurück in Deutschland nahm ich am TCS-Bloggerinnen-Treffen in Stuttgart teil. Dort lernte ich zum ersten Mal meinen Blog-Buddy Marianna live und in Farbe kennen sowie Judith und viele Frauen, die in der Content Society bloggen. Ich war so gerührt von unser aller Mut, uns mit dem, was uns beschäftigt mehr und mehr in die Welt zu tragen. Neben der Rührung und Inspiration gab mir das Treffen einen neuen Push, mit meiner 3er-Combo, also den drei Begriffen, die ausdrücken, wofür ich stehen möchte, weiterzukommen und meinen Elevator-Pitch zu entwickeln. Beim Treffen stieß ich nämlich ganz und gar an meine Grenze erklären zu können, worüber ich eigentlich bloggen möchte und wohin ich mir vorstellen kann zu wachsen. Und siehe da, circa einen Monat später, am 29.5. landete ich bei der ersten 3er-Combo, die sich für mich stimmig anfühlte: „Tanzen, Selbstvertrauen, Lebensfreude“. Ich freue mich, euch in einem anderen Artikel, mehr dazu zu erzählen. 

Veröffentlicht am 24. Oktober 2023
Aktualisiert am 24. Oktober 2023


Tags


Das könnte Dir auch gefallen:

Magische Momente

Magische Momente